Lean Deconstruction


Zusammenfassung

Die Wiederverwendung von Bauteilen oder Baustoffen in neuen oder existierenden Bauwerken ist in der Kreislaufwirtschaft von zentraler Bedeutung. Der Rückbaubarkeit von Materialien muss massiv erhöht und das Recyclingpotenzial voll ausgeschöpft werden. Dabei hilft der Einsatz der BIM Methode und die digitale Erfassung aller für einen Rückbau notwendigen Informationen. Durch transparente Informationsflüsse kann die Wiederverwendung oder Wiederverwertung von Bauteilen oder Baustoffen erleichtert werden. Die Nutzung von digitalen Modellen und konsistenten Informationen helfen allen Projektbeteiligten in der Kommunikation und Zusammenarbeit.

Anhand der drei folgenden Use Cases wird ein kompletter Workflow für Kreislaufwirtschaftsthemen in Neu- und Bestandsbauten aufgezeigt:  

  • CHE.5352.02 Bestandsinventarisierung
  • CHE.5352.03 Neubau Materialpass mit Produktklassifikationen
  • CHE.5352.05 Lean Deconstruction

 

 

Die Integration von Kreislaufwirtschaft in der BIM-Methode ist ein aktuelles und wichtiges Thema für die Bau- und Immobilienbranche. Wir befinden uns jedoch erst am Anfang dieser Umsetzung, regulatorische Vorgaben sind erst in der Vorbereitung und verbindliche Standards fehlen wie ein bereit abgestützter Konsens, welche Anforderungen erfüllt werden müssen, fehlen derzeit noch.

Bauen digital Schweiz / buildingSMART Switzerland hat zusammen mit verschiedenen Partnern die drei Use Cases als Diskussionsgrundlage für eine kontinuierlicher Weiterentwicklung bereitgestellt. Im Laufe des 2024 werden diese Use Cases anhand von Pilot Projekten überprüft und ergänzt. Durch den Beizug von weiteren Partnern soll so ein Best Practice entstehen, welches die gesamte Bau- und Immobilienbranche im Einsatz der BIM Methode für Kreislaufwirtschaftsthemen unterstützen soll.

Interessierte Unternehmen, Verbände und Institutionen können sich an der Weiterentwicklung dieser Use Cases engagieren. Anmeldung unter: info(at)bauen-digital.ch



Use Case Definition

Der Use Case Lean Deconstruction baut auf dem Use Case Bestandsinventar auf. Er zielt darauf ab, Mithilfe der Geometrien und Informationen den Rückbau effizient zu planen und zu simulieren. Durch detaillierten Gebäudeaufnahmen oder Modellen ist es möglich mit Simulationen die einzelnen Rückbauphasen aufeinander abzustimmen. Durch Kontext-Informationen kann die Reihenfolge definiert werden, wann welches Bauteil ausgebaut werden soll. In Zusammenarbeit mit Spezialisten im Bereich der Rückbauplanung, werden die erarbeiteten Elemente analysiert und ein Rückbaukonzept erstellt. Anhand des Konzepts wird eine Simulation und eine Rückbauanleitung erstellt.


Zweck und Umfang

  • Modellbasierte Bereitstellung von Informationsgrundlagen für eine Simulation und Planung von Rückbaumassnahmen
  • Geplanter Rückbau (Lean Process) für alle als kreislaufähig definierten Bauteile und Materialen

Ziele

  • Erstellung des Rückbaukonzepts durch einen Fachspezialisten.
  • Erstellung Lean Deconstruction Termin- und Aktionsplan.
  • Erstellung von Rückbauanleitungen.
  • Optimierung der Rückbaumassnahmen mit Simulationen.
  • Durchführung der Rückbaumassnahmen.

Abgrenzung

  • Der Use Case Lean Deconstruction bezieht sich auf bereits gescannte Bestandsbauten, als Grundlage dient der Use Case Bestandsinventar.
  • Der Use Case kann auch für bauten verwendet werden, bei welchen bereits ein Modell vorhanden ist. 

Referenzen

  • Use Case: Rückbau Bestandsinventar
  • IFC Modelle und Punktwolken der Scans
  • Rückbausimulation

Abkürzungen

  • Asset information requirements (AIR)
  • BIM Execution Plan (BEP)
  • Exchange Information Requirements (EIR)
  • Exchange Requirements (ER)
  • Information Delivery Specification (IDS)

Software, Tools & Services

Die folgenden Tools sind Beispiele zur Erarbeitung des Use Case


Desite

DESITE BIM deckt die wichtigsten Anwendungsfälle von BIM in einem einzigen System ab. Diese umfassende Software integriert BIM Informationsmanagement, Qualitätskontrolle und Projektmanagement von BIM.

Beispiel einer Funktion: 

DESITE BIM stellt intelligente Verbindungen zwischen einem 3D-Modell und Informationen über die Ausführungszeit verschiedener Aktivitäten her, sodass die Bauzeit visualisiert und der Fortschritt simuliert werden kann. Die manuelle oder regelbasierte Mengenermittlung hilft bei der Automatisierung von Angeboten sowie bei der Erstellung genauer Kostenabschätzungen. 

Website - Desite

Projektgruppe

Partner

Urheberrecht

Handhabung

Die Dokumente entsprechen der aktuellen Best Practice und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sind auch nicht im Sinne einer aus rechtlicher Sicht allgemeingültigen Empfehlung oder Leitlinie zu verstehen, sondern soll Auftraggeber und Auftragnehmer bei der Anwendung der BIM Methode unterstützen. Die Use Cases müssen den jeweiligen spezifischen Projektanforderungen angepasst werden. Die hier aufgeführten Beispiele erheben keinen Anspruch an Vollständigkeit. Informationen beruhen auf Erkenntnissen aus der Praxis und sind dementsprechend als Best Practice und nicht allgemeingültig zu verstehen. Da wir uns in einer Phase befinden, in der Definitionen erst entstehen, kann der Herausgeber keine Gewährleistung für die Richtigkeit einzelner Inhalte übernehmen.

Logo
  • Document Type : Use Case
  • GUID : 871505FD-881F-4D74-911B-2259D236E6AA
  • Identifier : CHE.5352.05
  • Life Cycle Stage : ISO 22263
  • Revision : V1.0.0
  • Project Status : Draft
  • Maturity level : Example
  • Use Case: Draft
  • Processes: Draft
  • ER: Draft
  • Published on: Jan 2, 2024
  • Last change: Jan 2, 2024
  • Publisher: buildingSMART Switzerland
  • Author: Schmid, Florian

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